Ablauf am Samstag

Wir waren schon ganz aufgeregt und freuten uns sehr auf Samstag.

Etwas nach 14 Uhr ging es mit der ersten Kundgebung auf dem Römerberg los – unser Schirmherr Tim Frühling konnte Gäste aus Politik und dem Deutschen Kinderhospizverein e.V. begrüßen. Werner Buthe als Veranstalter wurde über die Intention des Radkorsos interviewt und wie es dazu kam. Eine Mutter hat aus ihrem Alltag und den Herausforderungen durch Corona mit einem Kind mit Behinderung erzählt. Stadtrat Stefan Majer, Dezernent für Personal und Gesundheit, sprach über die spezielle Problematik insbesondere der Wohnformen der Erkrankten und und sicherte eine zukünftige Gesprächsbereitschaft zu.  Albert Kattwinkel, Vorstand des  Deutschen Kinderhospizverein e.V., gab mit Werner Buthe dann den symbolischen „Startschuss“, so dass wir gegen 14.30 Uhr die Straßen Frankfurts zu erobern begannen.

Über die Senckenberganlage, mit einem kurzen Sammelstopp dort, ging es an den Rathenauplatz / Goetheplatz zur zweiten Kundgebung, die ganz im Zeichen des Themas „Wohnformen für junge Menschen mit Behinderungen“ stand. Eine betroffene Mutter erzählte von ihrer verzweifelten Suche nach einer Einrichtung und ist in Frankfurt nicht fündig geworden –  da hat die Stadt nämlich einiges an Nachholbedarf…

An unserem Büro in der Hanauer Landstraße 48 konnten wir etwas über die ambulante Arbeit in Frankfurt erzählen, bevor es dann am Main entlang zurück zum Römerberg zur Abschlusskundgebung ging. Gregor Schmidt (Leiter ambulante Dienste im DKHV) wusste dort etwas zu den Rahmenbedingungen und der Finanzierung von Kinder- und Jugendhospizarbeit zu sagen.

Gegen 16 Uhr hieß es dann „Guten Flug“ für hoffentlich ganz viele Ballons, die für die von uns begleiteten Kinder und Jugendlichen in den Frankfurter Himmel stiegen.

Begleitet wurde der ganze Korso von der bewährten Crew der Fahrrad-Sternfahrt aus 2019 und anderen Helfern etlicher Initiativen aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet. Neben der Polizei, die mit Krafträdern und Kräften aus der Fahrradstaffel  mit den Helfern zusammenarbeitete, unterstützte ebenfalls auch der ASB-Frankfurt mit seiner Motoradstaffel den Korso. Auch der Wünschewagen des ASB stand als Info-Geber gleich am Anfang mit am Römer.

Die genaue Route findet man nochmal hier.

Hygienevorschriften

Auch auf dem Radkorso werden wir uns an die geltenden AHA- Hygieneregeln halten. Das Gesundheitsamt und die zuständige Behörde der Stadt haben dem vorgelegten Hygienekonzept zugestimmt. Wir bitten darum, folgende Regeln zu beachten:

  • Wer sich krank fühlt oder Erkältungssymptome hat, bleibt bitte zuhause.
  • Bitte Mindestabstand von 1,50m einhalten und Hust-Nies-Etikette beachten.
  • Während der Kundgebungen bitte Mund-Nasen-Bedeckungen tragen.
  • Während der Fahrt ist eine Mund-Nasen-Bedeckung nicht nötig, achten Sie aber bitte auf einen Abstand von mind. 2 Radlängen.
  • Leider dürfen wir keine Getränke o.ä. ausschenken. Wir bitten Sie daher, sich selbst zu versorgen.

DANKESCHÖN

Unsere Plakate und Flyer sind da!

Unsere Plakate und Flyer sind da :). Melden Sie sich gerne unter

069 9055 3779 oder frankfurt@deutscher-kinderhospizverein.de

wenn Sie unsere Arbeit unterstützen und ein Plakat bei sich aufhängen möchten.

Dankeschön.

Soll ich oder soll ich nicht? – Überlegungen zum Radkorso in der Corona-Pandemie

Eigentlich war alles ganz anders geplant: Die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit lebensverkürzender Erkrankung und ihre Familien sollten einmal die Möglichkeit bekommen, die Straßen der Frankfurter Innenstadt für sich zu erobern. Mit dem eigenen Rad, dem Therapierad, oder im Lastenrad,… wollten sie gemeinsam mit Freunden und Unterstützern für eine bessere Finanzierung der Kinder- und Jugendhospizarbeit auf die Straße gehen und auf die mangelnden Wohnmöglichkeiten für junge Erwachsene mit Behinderung in der Region Frankfurt aufmerksam machen.

Doch dann kam Corona. Die meisten jungen Menschen mit lebensverkürzender Erkrankung gehören zur Hochrisikogruppe. Viele Familien isolieren sich deshalb und meiden zum Schutz ihrer Kinder alle „unnötigen“ Kontakte. Auch die ehrenamtlichen Mitarbeiter*innen der ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienste werden nur zögerlich zuhause begrüßt, obwohl Entlastung und Unterstützung gerade jetzt notwendig wären. Lange haben wir überlegt, ob wir unter diesen Umständen weiterhin an der Durchführung des Radkorso festhalten sollten.

Aber auch, wenn die meisten Familien derzeit aus verständlichen Gründen nicht mitfahren möchten, bleibt die Situation für sie die gleiche und damit auch die Forderungen des Deutschen Kinderhospizverein e.V. Er setzt sich u.a. ein für

… eine eigene Rahmenvereinbarung für die ambulante Kinder- und Jugendhospizarbeit. Diese soll die komplexen inhaltlichen, personellen sowie sächlichen Anforderungen ambulanter Kinder- und Jugendhospizarbeit beschreiben und Grundlage für eine angemessene Förderung sein.

… eine verlässliche und fachgerechte pflegerische Versorgung der Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Familien müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Kinder gut versorgt sind. Dem Fachkräftemangel muss durch Maßnahmen der Politik begegnet werden und angemessene Ausbildungs- sowie Arbeitsbedingungen für Fachkräfte vorgehalten werden.

die Umsetzung der Handlungsempfehlungen zum Thema Wohnformen für Jugendliche und junge Erwachsene im Rahmen der Nationalen Strategie für die Umsetzung der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland. Jugendliche und junge Erwachsene haben ein Anrecht auf Teilhabe am Leben und gute pflegerisch-medizinische Versorgung unabhängig ihres Wohnortes.

Fahren Sie stellvertretend für die jungen Menschen mit lebensverkürzender Erkrankung mit und setzen Sie ein Zeichen der Solidarität. Kinder- und Jugendhospizarbeit ist eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe – helfen Sie, sie zu sichern.